So schummeln sich Porno-Apps auf das iPhone
Wie Porno- und Glücksspiel-Anbieter Firmen-Zertifikate nutzen, um ihre Apps auf Apple-Geräte zu schmuggeln
In offiziellen App Stores findet man keine Apps für Pornographie und Glücksspiel. Ein Apple-Programm bietet solchen Anwendungen – ungewollt – dennoch die Möglichkeit, ihre Inhalte auf das Smartphone zu bringen.
Schlupfloch bei Firmen-Zertifikaten
Dubiose Pornographie- und Glücksspiel-Anbieter nutzten Firmen-Zertifikate, um ihre Apps auf Apple-Geräte zu schleusen. Dies berichtet das Technologie-Blog TechCrunch. Die Firmen-Zertifikate für Apps ermöglichen es eigentlich Unternehmen, Anwendungen für ihre Mitarbeiter direkt auf das iPhone und iPad zu laden. Somit sparen sie sich den Umweg über den Apple App Store. Bei diesen Apps kann es sich unter anderem um neue Versionen einer App handeln, die noch in der Entwicklung sind.
Dass dubiose App-anbieter diese Lücke entdeckt haben, war nicht eingeplant. Apple betonte in einer Reaktion bei TechCrunch, dass dieses Vorgehen grundsätzlich ein Verstoß sei, der geahndet werde. Dennoch bleibt fraglich, inwieweit Apple die Einhaltung dieser Regeln überhaupt kontrollieren kann.
Apple fehlt Konsequenz bei Einhaltung eigener Richtlinien
Dass es diese Lücke überhaupt gibt, ist den geringen Anforderungen für das Unternehmerprogramm zuzuschreiben. „Sie dürfen Ihre Anwendungen für den internen Gebrauch jedoch nicht für Ihre Kunden verwenden oder anderweitig zur Verfügung stellen“, heißt es in den Richtlinien. Konsequent durchgesetzt werden diese Vorgaben von Apple aber nicht.
Um im Unternehmerprogramm aufgenommen zu werden, müssen Firmen lediglich 299 US-Dollar zahlen sowie ein Onlineformular ausfüllen. Anschließend prüft Apple per Anruf die Echtheit der Angaben. Zweifelhafte App-Entwickler können sich also mit ein paar Lügen am Telefon sowie einigen öffentlichen Informationen, die leicht mit Google herauszufinden sind, ein Apple Firmen-Zertifikat sichern.
Ein Katz- und Mausspiel
Dadurch können Unternehmen ihre Apps an den iPhone-Nutzer bringen, die durch Apple-Richtlinien normalerweise als verboten gelten. Zudem wurden die Unternehmenszertifikate für Erotik- und Glücksspiel-Apps in der Regel unter unauffälligen Firmennamen registriert. „Lucky8“ für Glücksspiele gilt da schon als auffällige Bezeichnung.
Dieses Vorgehen sei ein Katz-und-Maus-Spiel, so der IT-Sicherheitsexperte Will Strafach gegenüber TechCrunch. Gleichzeitig wird deutlich, dass Apple dieses Vorgehen zumindest