Abofalle oder Mehrwert? App-Abos auf dem Vormarsch

Tipps & Infos zu App-Abo-Modellen

Tinder, Apple Music oder Photoshop – all diese Apps gibt es mittlerweile im Abo. Und es werden immer mehr. Doch warum setzen immer mehr Software-Hersteller auf das monatliche Bezahlsystem? Und welchen Mehrwert bringt das für den Nutzer?

Apple führte einst Abo-Modell ein

Wer sich eine App aus einem der gängigen App Stores herunterladen möchte, trifft immer öfter auf ein App Abo. Viele Software-Hersteller haben sich mittlerweile dazu entschieden, ihre kleinen mobilen Programme gegen eine monatliche (oder auch jährliche) Gebühr anzubieten.

Forciert hat diesen Trend Apple. Als der App Store vor Jahren eröffnet wurde, gab es noch folgendes Vorgehen: Ein im Mac App Store erworbenes Programm war zu diesem Zeitpunkt unbeschränkt lauffähig. Kostenpflichtige Upgrades gab es nicht. Sehr zum Missfallen der Software-Entwickler, die somit eine wichtige Einnahmequelle verloren. Das führte über die Jahre zu zahlreichen App-Eintagsfliegen, die nicht weiter entwickelt wurden. Also führte Apple die neue Abo-Variante im Store ein – die begeistert aufgenommen wurde.

App Abos haben wirtschaftliche Hintergründe

Warum Software-Hersteller immer mehr auf das Abo-System setzen, hat wirtschaftliche Gründe. Verkauft ein Software-Unternehmens unbeschränkte Lizenzen, verdient es nach einiger Zeit nur noch Geld durch neue Verkäufe der Software sowie durch kostenpflichtige Updates beziehungsweise Upgrades. Diese Einnahmen sind aber eher sporadisch, da sie nur bei der Einführung komplett neuer Versionen generiert werden. Abonnements sorgen hingegen für einen kontinuierlichen Finanzstrom.

Ein weiterer Vorteil: In einem Abo-System können die Entwickler alle System-Versionen mit einbeziehen wie beispielsweise bei Apple für den Verkauf von iOS- und Mac-Versionen. Zudem stammt der Verkauf von Programmen mit unbeschränkter Laufzeit noch aus jener Zeiten, als Software im Geschäft ver- und gekauft wurde. Nach Kauf der Installations-CD war es selbstverständlich, dass der Kunde die käuflich erworbene Software kostenlos aktualisieren konnte.

Vorteile für Abo-Nutzer

Für einen Software-Hersteller ist solch ein App-Abo also wirtschaftlich rentabler. Doch was bringt es dem App-Nutzer? In der Theorie schafft solch ein Modell aufgrund der langfristig gewährleisteten Finanzierung  ein besseres Produkt. Zudem sind Weiterentwicklung, Verbesserung und Updates zumindest deutlich wahrscheinlicher als bei unbegrenzten Lizenzen.

Zudem können Abos durchaus lohnenswert sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist Microsoft. Wer dort ein App-Abo abschließt, erhält nämlich zusätzliche Dienste wie Skype sowie einen großzügigen Online-Speicher dazu. Auf Wunsch kann zudem eine unbeschränkte Lizenz von Office erworben werden.

Dennoch sorgt der Abo-Begriff an sich bei einigen Nutzern zumindest für Verwirrung. Denn wenn man regelmäßig einen Betrag für eine App zahlt, erwartet man logischerweise auch etwas dafür. Bei  sogenannten Creative Suites, also Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop, ist dies aber beispielsweise nicht der Fall. Hier sollte man auch lieber von einer zeitbeschränkten Nutzungslizenz sprechen, in der man die Software gegen Gebühr uneingeschränkt nutzen kann.

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