Ausländische Corona-Warn-Apps

Wie sinnvoll sind ausländische Corona-Warn-Apps?

Corona-Warn-Apps verschicken Hinweise an die Nutzer, wenn sich eine an Covid-19 erkrankte Person in ihrer Nähe aufgehalten hat. So sollen Infektionsketten aufgedeckt und unterbrochen werden. Wer die Anwendung im Ausland nutzen möchte, steht vor einigen Problemen.

Noch keine Vernetzung der Warn-Apps

Wer im Urlaubsland die dortige Warn-App verwenden will, sollte sich bei den zuständigen Behörden informieren.

Die neue Corona-Warn-App der Bundesregierung haben sich bereits rund 15 Millionen Menschen heruntergeladen. Allerdings funktioniert sie nur in Deutschland. Sollten Urlauber sich eine ausländische Warn-App herunterladen, bevor sie ins Ausland reisen? Offizielle Corona-Warn-Apps gibt es unter anderem in Dänemark, Frankreich und Österreich. Leider gebe es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Möglichkeit, die Daten zwischen den verschiedenen Warn-Apps auszutauschen, erklärt IT-Spezialist Patrick Bellmer vom Fachportal Heise Online gegenüber der dpa. Technisch sei das zwar durchaus machbar, aber die Apps hätten diese Funktion noch nicht integriert.

Nicht alle Warn-Apps sind für Deutsche verfügbar

Wer einen längeren Aufenthalt in einem Nachbarland plant und die dortige Warn-App nutzen möchte, kann sich bei den zuständigen Behörden informieren. Angaben und Links zu der offiziellen App finden sich in der Regel auf der Webseite des jeweiligen Gesundheitsministeriums. Voraussetzung für die Nutzung sei, dass das Urlaubsland seine Corona-Warn-App im deutschen App Store oder Google Play Store zugänglich gemacht habe, sagt Bellmer. So hätten deutsche Nutzer etwa keinen Zugang zu den französischen App-Stores. Umgekehrt ist auch die deutsche Warn-App nur in bestimmten Ländern verfügbar.

Zwei Funktionsweisen

Die Corona-Warn-Apps basieren auf zwei unterschiedlichen Funktionsweisen, dem zentralen und dem dezentralen System. Der dezentrale Ansatz kommt bei der deutschen und der dänischen Warn-App zum Einsatz: dabei finde zwar ein Datenaustausch über einen zentralen Server statt, erklärt IT-Spezialist Bellmer, die Entschlüsselung der Daten passiere aber auf dem jeweiligen Smartphone des Nutzers.

Für den Urlauber besteht das Problem darin, dass zwei Warn-Apps mit dezentraler Funktionsweise nicht parallel auf einem Smartphone laufen können. Die Schnittstelle, das sogenannte Google-Apple-Protokoll zwischen der Technik des Smartphones und der App sendet permanent ein Bluetooth-Signal aus – und das funktioniert nicht für zwei Anwendungen gleichzeitig. In Ländern mit einer zentral gesteuerten Corona-Warn-App besteht dieses Problem hingegen nicht, da das Programm nicht über das Google-Apple-Protokoll läuft.

Tipps für deutsche Urlauber

Was bedeutet das nun für deutsche Urlauber? Wer einen mehrwöchigen Aufenthalt etwa in Dänemark plant, kann sich für die Dauer der Reise die dänische Corona-Warn-App herunterladen. Während der Nutzung ist die deutsche Corona-App dann deaktiviert, so dass man keine Informationen aus Deutschland erhält. Deaktiviert man nach der Rückkehr wiederum die dänische Warn-App, wird man nicht mehr über mögliche Risikokontakte in Dänemark informiert. In Anbetracht der Inkubationszeit von rund zwei Wochen macht dieses Vorgehen wenig Sinn. Eine mögliche Lösung für das Dilemma könnte die Nutzung eines Zweit-Handys sein. Denkbar wäre auch, dass sich die Partner im Urlaub aufteilen, so dass einer die deutsche Corona-Warn-App auf dem Smartphone nutzt, der andere das ausländische Programm.

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